Reise nach Centauri: 34. Kapitel
 
Pravin Lal betrat den Schatten von Bucht fünf mit erhobenen Händen. Er konnte Figuren im Dunkel um ihn herum wahrnehmen, die sich auf Gewalttätigkeiten vorbereiteten. Blau leuchtende Kältezellen kochten in der Nähe und er konnte das Zischen von aufgehenden Deckeln hören.

"Ich komme von Santiago. Santiago. brennendes Schwert." sagte er und wiederholte die Codeworte, die Santiago ihm während ihrer Unterhaltung gegeben hatte.

Plötzlich bekam er einen Schlag auf seinen Hinterkopf und er schlug mit dem Gesicht zuerst auf den kalten Metallboden. Hände griffen nach ihm und bissen sich in sein Fleisch, als sie seine Arme ergriffen und ihn umdrehten. Blaue und gelbe Lichter drehten sich wild um ihn herum und dann sah er ein grimmiges, böses Gesicht über ihm zusammen mit der Mündung einer Splitterpistole. Der Geruch seines Angreifers füllte die Luft um ihn herum ... ranzig und sauer.

"Warum sagen Sie "brennendes Schwert"?" kam die Frage, die Stimme war dünn und rasch. "Schnell!"

"Ich habe mit Santiago gesprochen." sagte Pravin. "Sie ist jetzt eingesperrt, aber ich habe einen Codeschlüssel, um sie freizulassen. Ich bitte nur darum, daß Sie diese Bucht mit dem Personal darin verlassen."

"Wir haben diese Bucht und alles darin ... Nahrung, Versorgungsgüter. Warum sollten wir gehen?" kam es von einer anderen Stimme, schwerer, von einer großen Person am Rand von Pravins Sichtbereich.

"Sie können Ihren Anführer zurück haben." antwortete er.

"Sie würde nicht wollen, daß wir unsere Position verlassen."

Pravin versuchte eine andere Taktik. "Wir haben hier eine Meuterei, wenn Sie weiter in dieser Bucht bleiben. Daß garantiere ich Ihnen. Officier Yang hat das Kriegsrecht über das Schiff verhängt. Wenn er herausfindet, daß Sie noch immer hier sind, wird er mit seinen Wachen hierher kommen."

"Wir haben Geiseln." Sagte die erste Stimme und Pravin beobachtete den kleinen Mann, wie er seine Pistole um die Kältezellen herum schwenkte. Er fühlte eine Frische, als er an das Erwachen von Pria dachte, die gar nicht so weit weg in einer diese Kältezellen lag.

"Was Sie tun ist zu nichts gut. Das Schiff fällt auseinander ... hier ist niemand, mit dem Sie verhandeln können. Gehen Sie zu Ihrem Anführer ... es gibt einen Lagerraum in ihrer Nähe mit Nahrung und Versorgungsgütern. Sie können sich in dort verschanzen und haben Ihre Passagen, um auf den Planeten zu kommen."

"Sie wollen etwas. Warum sollten wir Ihnen vertrauen?" Der Schlägertyp spricht wieder, diesmal mit wachsender Wut.

"Sie haben mein Wort. Ich will nur die Sicherheit der Mannschaft."

"Wir könnten diesen Codeschlüssel jetzt nehmen." zischte der dünne Mann hinter ihm.

"Er ist natürlich als Versicherung verschlüsselt ... "

"Es gibt Wege." kam die Antwort.

Pravin schüttelte seinen Kopf, als es sich wappnete. "Sie kennen die Ausbildung eines Offiziers. Wir sind gegen Überzeugung immun, wenn es das ist, was Sie meinen."

"Es gibt immer einen Hebel." murmelte der schwere Mann fast zu sich selbst und Pravin dachte wieder an Pria, an ihre perfekte Haut.

"Ich biete Ihnen Ihren Anführer und mein Versprechen eines sicheren Transportes an." Er konnte im Schatten das Stöhnen der Erwachenden und die von spartanischen Stimmen gekrähten Befehle hören.

Die Schatten um ihn herum verblaßten und er hörte eine kurze, hitzige Diskussion. Der schwerere Mann kam zurück und zeichnete sich jetzt über ihm ab. Pravin konnte ein großes, bullenähnliches Gesicht und kleine, dunkle Augen sehen.

"Sehr gut, wir akzeptieren. Geben Sie uns den Schlüssel."

"Bringen Sie Ihre Leute zum Ausgang der Ebene. Lassen Sie die Mannschaft alleine."

Der Mann schüttelte seinen Kopf schwerfällig. "Erst den Schlüssel."

Pravin holte einen tiefen Atem, Stärke und Ruhe suchend, und dann stand schroff auf. Der große Mann starrte ihn an und nahm die Splitterpistole in seine Hand. "Begeben Sie sich zum Ausgang der Ebene." sagte Pravin. "Dann gebe ich Ihnen den Schlüssel. Das ist am besten für uns alle."

Der schwerere Mann ergriff Pravins Handgelenk nahe seinem Schnellverbinder und wand seinen Arm herum. "Ist das der Schlüsselcode? Ich knacke diese Verschlüsselung genau so, wie ich diesen Arm brechen werde. Geben Sie mir den Schlüssel!"

Pravin stieß einen unwillkürlichen Atemzug heraus und versuchte, sich weg zu drehen. Der Mann schlug eine Seite seines Gesichts, so daß er Sterne sah. Die Gewalttätigkeit ... Dann hörte er eine Stimme, wieder die Stimme des dünnen Mannes.

"Es gibt noch einen anderen Lal hier in dieser Zelle. Ist sie das, was er will?"

Pravins Welt drehte sich um ihn herum. Er sah Blau und Schwarz und dann einen Heiligenschein um ... Pria! ... ihr Körper erhob sich aus einer Kältezelle nur fünf Meter von ihm entfernt ... er sah blaue Flüssigkeit von ihr tropfen, und nasses schwarzes Haar über ihrem verschlafenen Gesicht liegen.

Der schwere Mann riß den Schnellverbinder von Pravins Ärmel und hob seine Pistole an. Die Schatten kamen bedrohlich nahe.

Miriam fand den anderen Anschlußtunnel und schlug auf den Öffnen-Knopf, sie suchte eine schnelle Flucht aus Zakharovs Bucht. Die Luke zum Verbindungsgang zischte auf und einen Alarm schmetterte los, der einen Bruch signalisierte. Sie schlüpfte durch und schlug den Schließen-Schalter auf der anderen Seite.

Der Verbindungsgang war dunkel, eng und ohne Lichter. Die Kraft muß umgeleitet worden sein realisierte sie und ihre Atmung wuchs durch die Belastung. Ob es hier immer noch Luft gibt?

Natürlich gab es welche. Eine momentane Panik. Gott wird sie liefern.

Sie bewegte sich vorwärts, da sie wußte, daß es nicht weit zur nächsten Ebene und vielleicht zu einem sicheren Hafen war. Die Dunkelheit drückte auf sie ein und sie konnte einen öligen, mechanischen Geruch aus einem Instandhaltungsschacht irgendwo vor ihr riechen.

Ich gehe durch das Tal des Todes, die Kraft von Gott in meiner Nähe. sagte sie sich, und dann wiederholte sie es und benutzte es als Talisman. Das hatte auf der Erde immer gewirkt; als sie Gott fand, fand sie die Stärke und den Mut vorwärts in eine Welt von Furcht und Dunkelheit, eine Welt der brennenden Städte, zu gehen.

Die Anschlußluke öffnete zischend vor ihr und ein Lichtstrahl wies ihr die Richtung. Sie duckte sich schnell zur Seite und fand die Öffnung eines Instandhaltungsschachtes. Sie ging hinein und fühlte sich verschluckt von Dunkelheit innerhalb der Dunkelheit.

Sie konnte die Fußstapfen von Zakharovs Männern hinter ihr hören, die sie suchten. Dann hörte sie jemanden rufen und eine andere Stimme, weit weg, antwortete.

Ein ärgerlicher Austausch folgte, eine Aufregung in verschiedenen Akzenten, und dann plötzlich der Schuß einer Splitterpistole. Ein Schrei, der die Metallwände den Verbindungstunnel hinunter widerhallte.

Sie hörte einen Schrei und die Worte "Kriegsrecht" und dann ließ eine weitere Erschütterung die Metallwände beben. Sie begann sich zu beeilen, auf ihren Weg den Instandhaltungsschacht hinunter.

Jeder kämpft für sich selbst realisierte sie. Zakharov, wer aber noch?

Das Metall um sie herum stöhnte. Trübe rote Warnungslichter flackern um sie herum, als ein weiteres Stöhnen kam. Laut und lang.

Das Schiff bricht auseinander, und sie konnte nirgendswohin gehen!

Sie rannte vorwärts, ihre Hände zittern, vor ihr ein Lichtsplitter. Ich gehe durch das Tal des Todes ...

  Schnellverbindung: Yang an das gesamte Personal

Das Kriegsrecht ist auf dem Schiff in Kraft getreten. Die Mannschaft
Hat ihre Waffen der nächsten ausführenden Truppe zu
übergeben.
Keine Einmischung wird toleriert.